Sonntag, 5. April 2020
Historische Zeiten - Kurzessay
Für Historiker wird diese Pandemie eine harte Nuss werden. Die USA werden zur Zeit von sehr reichen Menschen regiert, deren erste Sorge nicht unbedingt die Anzahl der eigenen Beschäftigten ist. Gewisse Einbrüche werden hier mitunter sogar wohlwollend betrachtet. Deren erste Sorge ist eher der Stand des Dow-Jones-Index, und noch wichtiger, die Füllhöhe des eigenen Geldspeichers. Eventuell auch noch die Anzahl der Follower in Facebook.

Insofern, als Folge eines insgesamt tragisch unzureichenden Pandemiemanagements, wandert New York in diesem Augenblick in die Katastrophe, einige Wochen später dann das gesamte Land, während das angeblich protosozialistische Berlin (aka: "failed state Berlin") sich vergleichsweise gut macht. New York würde schon jetzt mit Berlin tauschen wollen. Berlin wird sich auch gut machen im Vergleich zum "Landkreis Miesbach", der von einem eher unbekannten Seuchenhistoriker namens "Don Alphonso" als idealer Zufluchtsort erwählt wurde.

Nur, das Virus kümmert sich anscheinend nicht um solche Urteile. Es folgt etwas weniger den Vorurteilen und Wünschen der Menschen und etwas stärker ihren Bewegungs- und Kontaktmustern.

Man hört es in seiner Tätigkeit beinahe lachen und kapitalismuskritische Bemerkungen machen, wenn es sich etwas gesteigert bei wohlhabenderen, mobileren und reisefreudigeren Bevölkerungsschichten bedient, um am Ende dann aber besonders jene zu bestrafen, welche arm sind oder gar zu den ärmsten unserer Gesellschaft gerechnet werden müssen.

Junge Journalisten oder Künstler beispielsweise. Die bleiben vielleicht gesund, verlieren in der Epidemie aber beinahe alles. Ihren Job, ihr Publikum und auf lange Sicht vielleicht sogar die Fähigkeit, sich eine Wohnung leisten zu können. Man könnte eventuell von ausgleichender Ungerechtigkeit sprechen. Auch unsere einheimischen Vermieter werden sich umgucken müssen, und im Fall einer Kreditfinanzierung sogar sehr. Aber das alles sind beinahe noch kleine Sorgen. Viele von uns können sechs Wochen Lockdown noch relativ gut erdulden.

Nachdem sich die Erkranktenzahlen in den letzten drei Wochen knapp verhundertfacht (!!) haben, werden die USA, mit dem dort kaum gebremsten Epidemieverlauf, in ihrer Gesamtheit einen Blutmai erleben. Die USA könnten bereits Mitte Mai mit mehreren hunderttausend Toten und vermutlich sogar mehr als 10 Millionen Infizierten da stehen, und insbesondere gegenüber Trump und seinem "Krisenmanagement" wird die Stimmung umschlagen und sich dort zunehmend ein Furor erheben, durchaus auch eingedenk des Umstandes, dass sich die Dinge in Europa, z.B. auch in Old Germany bis dahin deutlich besser entwickelt haben werden.

Im Vergleich. Besser heißt hier noch lange nicht gut, sondern einfach nur weniger katastrophal. Und alle, die irgendwie, bis zu einem gewissen Grad "Marxisten" sind, vulgär oder etwas Salon-orientierter, werden sich auf diese Entwicklungen ihren Reim machen.

Das werden dann auch Historiker tun. Zwangsweise. Denn an dieser Geschichte und ihren Geschichten wird kaum jemand vorbei kommen. Nicht einmal die Finanzanalysten, die zur Zeit fast unisono das sofortige Ende des Containments verlangen, werden an Langeweile umkommen.

Was zum Beispiel geschieht mit einem digitalen Werbe-Monopolisten wie Alphabet Inc, das im Moment noch über 1.000 Euro pro Aktie notiert? Denn die Werbeeinnahmen brechen nicht nur für die Verlagshäuser ein, nicht nur für Spiegel Online, die Zeit, die TAZ, den Tagesspiegel und die Süddeutsche Zeitung.

Sogar rechtsdrehende Bettel-Magazine wie "Tichys Einblick" werden Probleme bekommen. Auch Leute wie Sellner werden sparen müssen, nicht nur an den Weltreisen, die sie bislang spendengeld-finanziert für beinahe ihre gesamte Hood finanziert haben.

Es wird sich Vieles ändern. Sehr vieles sogar. Und obwohl die Gebäude und Paläste in diesem Krieg unversehrt blieben, wird unser Land nach diesem Krieg ein anderes sein. Ich garantiere aber, das eine Sache völlig unverändert bleiben wird, etwas, an dem sich viele aufzurichten versuchen, und jede Gruppe auf die jeweils eigene Weise:

Unsere Ressentiments

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New York und Kalifornien ist nicht USA. Ausserhalb der grossen Städte haben die US-Bürger sowieso immer viel Abstand von einandern. Und dort kommt die Botschaft von Trump nach wie vor an. Klar die ändert sich ständig, aber Kriesen rufen nach einem starken Anführer und den gibt Trumo immer. Von daher würde ich ihn nicht abschreiben. (bin kein Fan von ihm).

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Irgendwann wird die Camarilla im Amt merken, dass der Ausnahmezustand die beste Entschuldigung für das Verbleiben ihres POTUS im Amt ist. Und dann??

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@strelnikov

Die Enge der Städte ist für so eine Pandemie nur ein Faktor von vielen. Eine ländliche Umgebung allein schützt nicht, und das schon gar nicht, wenn es mit Wohlstand, Mobilität und intensiven sozialen Austausch verbunden sein sollte.

@cerises

Die Frage nach dem "Und dann?" stelle ich mir auch. Wobei sich im Fall der USA ja nun tatsächlich die Frage stellt, ob die Präsidentschaftswahlen am 3. November realistisch sind.

Im Moment sieht es mir - leider - so aus, als ob die Epidemie in den USA ca. Mitte Mai peaken wird, und dann, regional unterschiedlich, noch zwei bis drei Monate lang sich durch die einzelnen Bundesstaaten wütet.

Dann wäre August, und noch allemal genug Zeit, um z.B. eine Briefwahl zu organisieren. Ein anderes Szenario besteht darin, dass die von Trump dann "überwunden" genannte Epidemie im November und den Nachfolgemonaten einen zweiten Gipfel ersteigen könnte.

Tja. Im Ausnahmezustand würde sich Trump dann meiner Einschätzung nach nicht lange im Amt halten können. Klüger und auch wahrscheinlicher wäre es, imho, in einem solchen Fall den Zeitpunkt der Präsidentschaftswahl zu verlegen.

Denkbar wäre allerdings auch, dass sich die Amerikaner in den Zeiten der Not um ihren Präsidenten scharen, und seine knallbunten täglichen Äußerungen eher goutieren und mit gutem Krisenmanagement verwechseln.

Laut Realclearpolitics sehen wir gerade eine paradoxe Situation, während die Job Approval-Werte für Trump gerade ein Alltimehigh erklimmen (47 Prozent Zustimmung), wächst zugleich auch der Vorsprung von Biden auf Trump in den Umfragen!

Das heißt: Die Zustimmung zu Trump wächst gerade in der Krise, aber seine Ablehnung zugleich auch! Ich persönlich gehe davon aus, dass spätestens Mitte Mai in den USA das blame-game beginnt, in Bezug auf die Verantwortung für die Katastrophe.

Imho wird das nicht gut für Trump enden.

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In den Südstaaten gehen die Leute immer noch in die Massengottesdienste der evangelikalen Kirchen.

Dominus providebit.

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Das wurde ja im Elsass auch schon erfolgreich getestet.

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Ach der gesamte süddeutsche und auch der internationale Pietcong ist von gemeinsamen Anrufen höherrer Mächte nicht abzubringen.
Das sei Gott vor;-)

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Also in Bayern gibt es Gottesdienste derzeit nur online. Man darf zwar in die Kirche gehen, aber nur zum stillen Gebet.

Übrigens, in der Münchner Peterskirche wurden vor ein paar Tagen nachts die Opferstöcke ausgeraubt. Die Angst vor dem Zorn des Herrn scheint nicht mehr so ausgeprägt...

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Es gibt eben nichts Schädlicheres als das gemeinsame Gebet.

Ich denke, die meisten Kirchen verhalten sich auch in den Südstaaten vernünftig. Die Irren aber, die gibt es auch, und diese erfahren zur Zeit auch weite publizistische Kritik. Beispiele:

https://www.google.com/search?q=baptist+church+coronavirus&tbm=nws&source=lnt&tbs=qdr:w&sa=X&ved=0ahUKEwiCkJj18NXoAhVEtIsKHYpYDvAQpwUIIw&biw=1280&bih=642&dpr=1


Bei den meisten ist nur das unvernünftig, was sie predigen - aber ihre Gottesdienste sind leer. Beispiel:
https://www.youtube.com/watch?v=jp5s0nPMNAM

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Sie werden kaum daran vorbei kommen Ihre eigene Fachkompetenz zu belegen:

first_dr.dean, Dienstag, 7. April 2020, 18:58
Grandios die allseits anwachsende Fachkompetenz!
Hier finden sich sogar Leute, die der Regierung Ratschläge in Sachen Beatmung und Intubierung geben können, die aber noch nie im Leben auch nur ein einziges medizinisches Buch gelesen haben.

Faszinierend.

Also, wenn das "konservativ" ist, dann verstehe ich schon, warum diese politische Richtung solch beinahe ungebremsten Zuspruch erfährt: Kaum ist man Teil dieser Richtung, schon mutiert man in kürzester Zeit zum Universalexperten, der auch die kniffeligsten Fragen medizinischer Behandlung präzise zu bewerten weiß. Hier erfährt man bereits vor Abschluss von Studien, wie diese ausgehen, sei es in der Frage von CL/HCL, oder, auch nicht übel, darüber, welchen gewaltigen Nutzen einfache, flott durchnässte Baumwoll-Lappen für den Selbstschutz erzielen.

Alles das, ohne auch nur ein einziges Buch zu diesen Themen gelesen zu haben! Toll.

P.S.
Der Landkreis Miesbach schiebt sich unaufhaltsam weiter an die Spitze der Statistik und könnte schon nächste Woche sogar noch an Heinsberg vorbei klettern. Vielleicht sogar auf einen der ersten vier Plätze in Deutschland, quasi Championsleague.

Als bevorzugter Zufluchtsort eines bedeutenden Medizinhistorikers (der mit den treffsicheren Urteilen ist hier gemeint) ist das eine erstaunliche Karriere. Naja, was soll schon schief gehen, wenn da jemand Voraussagen macht, der die typische "Inkubastionszeit" mit "12 Tagen" anzugeben weiß.

[Mich stört die gewaltige Intransparenz im Netz gewaltig! ]

Für Mediendetektive:
https://www.rtf1.de/news.php?id=25427
Vom wem stammt das wirklich?

[Anmerkung Dean: Das kann ich Ihnen nicht sagen. Ich kenne diese Quelle bzw. dieses Portal nicht. Ich weiß nicht, was für Sachen das Reutlinger Tübinger Fernsehen so veröffentlicht, und warum - vielleicht fragen Sie einfach mal dort nach, wenn Sie sich dafür interessieren?

Zur Sache: Eine Substanz, die in vitro (!) SARS-CoV-2 in zwei Tagen "abtötet", finde ich geradezu atemberaubend langweilig. Dafür nutze ich dann nämlich gewöhnlichen Weinessig - 6-prozentig - und benötige für dieses Ergebnis lediglich 2 Minuten.

Etwas weniger zynisch geantwortet: Ja, es ist sinnvoll zu gucken, ob relativ sichere, FDA-zugelassene Substanzen einen Nutzen gg SARS-CoV-2 stiften können. Nur lassen sich die Ergebnisse von Zellkulturen eher nur sehr selten Rückschlüsse auf einen klinischen Nutzen zu. Das ist mein Punkt. Den Preprint von Caly et al finde ich insofern ziemlich, nun, uninteressant. Ivermectin reichert sich in den Schleimhäuten eher nicht an. Das wäre ein weiterer Nachteil, allerdings würden mich die die Daten einer klinischen Studie hier durchaus interessieren. Es ist ja nun nicht so, dass ich über eine Glaskugel verfügen würde.

Was Miesbach betrifft: Das ist einfach Pech, Wohlstand und Italiennähe. Und halt ein Fail von Don. Sein hochgradig dämlicher "Ratschlag" Berlin zu verlassen, im Sinne einer Pestflucht, und sich nach Möglichkeit in Richtung Tegernsee zu begeben, war schon damals falsch, und ist es heute erst recht. Ich finde, eine gelegentlich Erinnerung daran ist ganz angemessen. Danke aber fürs Rüberkopieren. Habe ja durchaus Interesse daran, später auch zu sehen, wie ich so herumgerüpelt habe. Naja, solche "Ratschläge" wie Don habe ich nicht gegeben, immerhin.]

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Aber Sie verstehen warum die Intransparenz in Bezug auf die tatsächliche Kompetenz eines Kommentators oder Webseitenerstellers weite Teile des Netzes praktisch unbrauchbar macht.
Und das ist doch schon mal was! ;-)

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@Gelegentlich

Das Internet ist in seiner Gesamtheit eine Schlammgrube, pardon, und die Kunst besteht tatsächlich darin, die Nuggets zu finden, und bräunliche, knetbare, undefinierte aber zugleich übel stinkenden Massen zu vermeiden.

Das spricht selbstverständlich auch gegen mich. Aber es ist eben so, dass auch eine an sich gute Grundausbildung nicht von gravierenden Fehleinschätzungen bewahrt, und umgekehrt - und noch seltener - ist es auch möglich, dass sich in Teilfragen ungeahnte und durch keinerlei Offenlegung offensichtliche Kompetenzen finden, die im Einzelfall auch mal halbwegs hilfreich sein können.

Das passiert meiner Meinung nach aber eher in Fachforen, denn ausgerechnet im Umfeld politischer Meinungsschlachten, oder in der Followerschaft parasozialer Influencer, oder noch schlimmer, bei jenen, die sich aus welchen Gründen auch immer an derartigen Personen reiben.

Im Zweifel haben Sie also recht: Man halte sich bei solchen Fragen am Besten an die kompetentesten Vertreter einer Fachrichtung, beispielsweise führende Virulogen (z.B. Streeck und Drosten), und eher nicht an jene, welche ihre Auffassungen medienwirksam und Aufmerksamkeit heischend verbreiten, fern jeglicher Fachveröffentlichung, zumal bei Auffassungen, die klar gegen die allgemeinen Auffassungen der eigenen Fachrichtung gebürstet sind.

Natürlich braucht jede Wissenschaft auch ihre "Rebellen". Nur, diese sind dann auch in der Pflicht, gute Begründungen für die eigenen Auffassungen zu liefern, und nach Möglichkeit auch präzise Vorhersagen. Sowie, Widerprüche zu den eigenen, Aufsehen erregenden Sonder-Thesen dann nach Möglichkeit aufzuklären.

Der, der das nicht tut oder fundamentale und gut begründete Einwendungen mit einem lapidaren "über solche Dinge weiß ich nichts" abbürstet, darf durchaus auch mit Distanz betrachtet werden.

P.S.

Die prognostizierten 30 Tote pro Monat würde ich jede Sekunde gegen die reale Lage eintauschen.

P.P.S.
In der Stadt Bergamo (1 Mio Einwohner) liegt man z.Zt. bei einer Rate von rund 5.000 bis 6.000 Sterbefällen pro Monat.

Rund 1.000 wären ja noch normal. 5.000 Sterbefälle im Monat sind aber nicht mehr normal, bei Weitem nicht. Man rechne diese Werte z.B. auf unsere Bevölkerung hoch (rund 80 Mio), und erhielte damit monatlich knapp eine halbe Million Sterbefälle, oder aufs Jahr gerechnet...

(statt rund 80.000 pro Monat)

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„Rund 1.000 wären ja noch normal. 5.000 Sterbefälle im Monat sind aber nicht mehr normal, bei Weitem nicht“
Über normal werde ich nicht streiten. Ich weise nur darauf hin dass man ohne eine Obduktion die Todesursache nicht kennt. Die Berichterstattung muss das berücksichtigen. Und dass es sich lohnt die jetzt genannten Diskussionen und Berichte aufzuheben. Damit man hinterher zeigen kann dass dies ein uneingeladener massenhafter Test auf kritisches Urteilsvermögen war. Und dabei preise ich ein dass man wohl noch eine Menge weiterer Details zur Wirkungsweise dieses Virus entdecken wird.

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@gelegentlich

Man kann sich ja durchaus über die italienischen Methoden bei der Todesfallbestimmung streiten, aber gewiss nicht, dass die Stadt Bergamo von einer unfassbaren Anzahl von Erkrankungsfällen (Covid-19) und Todesfällen heimgesucht wird. Die Erkrankungsfälle dort sowie die hohe Anzahl an schweren Erkrankungsverläufen sind schließlich real.

Die dort z.Zt. sogar extreme Übersterblichkeit lässt sich, egal mit welcher Dosis an kritischen Urteilsvermögen, einzig und allein auf eine Ursache zurück führen:

Die Epidemie.

Es mag sein, dass im Fall der Stadt Bergamo die Unfähigkeit italienischer Behörden eine Rolle spielt, Krankenverlegungen zu organisieren, sowie der Umstand, dass eine intensivmedizinische Betreuung normaler, nichtviraler Erkrankungen dort zur Zeit nahezu unmöglich ist. Die Krankenhäuser in Bergamo haben sich in Superspreader-Institutions verwandelt, und das Krankenhauspersonal dort hat bis heute nicht gelernt, z.B. die krankenhaushygienischen Maßnahmen umzusetzen, wie sie z.B. aus Wuhan bekannt waren.

Die laufen dort sogar heute noch teilsweise nur mit einer einzelnen OP-Maske herum. Das ist ein Drama, nicht zuletzt auch für diejenigen, die im Gesundheitssektor tätig sind und schon lange über ihre Kräfte hinaus arbeiten.

Etwas über 1 Million Einwohner. Die monatlich angeblich 30 Toten (auf 1 Mio Erkrankungsfälle) von Herrn Bhakdi würden man dort sofort nehmen, gerne auch nachträglich.

Seit 2 Wochen sagt Bhakdi inhaltlich nichts mehr, und zum Drama in Italien nur: "darüber weiß ich nichts". Sehr viel armseliger geht es nicht, wenn man zuvor so steile Thesen rausgehauen hat, die quer zu allen wissenschaftlichen Erkenntnissen liegen.

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Die Diskussion dazu möchte ich hier nicht fortsetzen weil ich Ihre Kompetenz nicht einschätzen kann.
Eine Regel bleibt zu beachten: woran jemand gestorben ist erfahren wir ausschließlich durch eine Autopsie. Alles andere sind Interpretationen und Spekulationen.
Wenn man, auch im Rückblick, auf dieser Basis bleibt steht auf beiden Füßen.

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@gelegentlich

Sorry. Die Krankenakte in der ICU liefert deutlich mehr Informationen als eine amtärztliche Untersuchung im Rahmen einer Ausstelung eines Totenscheins oder einer "Autopsie". Die Leichenbeschau bringt bei einer derartigen Erkrankung relativ wenig ohne weitere Untersuchungen.

Ich hatte Ihnen das erklärt, aber Sie begreifen aber leider so rein gar nichts davon.

Wenn jemand eindeutig ARDS hatte, und eine Woche später an Multiorganversagen stirbt, bei vorliegenden Befund auf SARS-CoV-2, sowie einem eindeutigen CT, dann scheiden andere Todesursachen weitgehend aus. Dann brauchen Sie den Leichnam auch nicht mehr in Augenschein nehmen, deshalb, weil Sie damit keine zusätzlichen Informationen erhalten bei einer respiratorischen Viruserkrankung.

Kapieren Sie das? Nein. Sie wissen ja nicht einmal, was eine Autopsie darstellt, und mit welchen Methoden da gearbeitet wird. Sie wissen auch nicht, welchen großen Wert eine Krankenakte aus der ICU hat.

Sie sind völlig verblendet, und wollen an Ihrem Irrtum nun mit aller Macht festhalten. Dazu sprechen Sie einfach allen Menschen die Kompetenz ab, die nicht das liefern, woran Sie gerne glauben möchten.

Keine nährere Untersuchung einer Leiche wird am Inhalt einer ausführlichen Krankenakte etwas ändern. Nur, leider, Sie können das nicht verstehen, und auch nicht, wie stark die Prognosen des Prof. Bhakdi sich vom tatsächlichen Geschehen in der Stadt Bergamo unterscheiden.

Bleibt eigentlich nur eine Frage: Warum glauben Sie von sich selbst, Sie könnten die Expertise eines Experten besser beurteilen als andere?

Sehen Sie, das ist wirklich spannend. Warum also glauben Sie, dass ein Typ ohne jede Erfahrung mit Coronaviren, der sich gegen die Mehrzahl aller wissenschaftlichen Veröffentlichungen zu diesem Thema stellt, darüber deutlich mehr und Zutreffenderes zu sagen weiß, als z.B. Drosten, Streeck, Herold, Protzer, Brinkmann, Ciesek, Seilmaier, Guggemos, Koopmans, Reusken, Nitsche, Herrler, Memish, Kleine-Weber, Bleicker, Brünink, Gismondo, Addo, um hier einfach mal einige wenige aus diesem Fach zu benennen.

Fragen Sie sich selbst: Warum genau vertrauen Sie da einem eindeutigen Sonderling, obwohl sich alle seine Voraussagen als grundfalsch heraus gestellt haben - und den ganzen anderen Experten hingegen keine drei Millimeter weit?

Wie kommen Sie denn dazu? Ist es so, weil der Klang seiner Worte auf Sie so angenehm wirkt, weil seine Selbstinzenierung Sie mitreißt. Folglich sind für Sie alle anderen Experten (die weit überwiegende Mehrheit) abzulehnen??

Sory, Sie können im Bereich der Virologie und Epidemiologie ja nicht einmal ein gutes Argument von einem schlechten unterscheiden. Aber Sie wollen entscheiden können, dass der Mainstream der Virologie völlig falsch liegt, und ein sehr sonderlingshafter, schon lange emirierter social-media-Viruloge in vollem Umfang richtig liegen müsse, und das mit Thesen, die völlig quer zur ganzen Fachrichtung liegen?

Sorry: LOL

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Der Sonderfall Schweden
Aus einem Kommentar aus dem Faulturm:

@avantgarde

ad Schweden:

Wenn man sich dort einfach die Entwicklung der letzten drei Wochen anschaut (aktive Fälle: +270%) und im gleichen Zeitraum mit uns vergleicht (aktive Fälle: +54%), ist der Unterschied zu uns, aus epidemiologischer Sicht gewaltig, zumal bei uns die aktiven Fälle definitiv im Rückgang sind, während die Schweden hier noch einem stabilen Wachstumspfad erleiden.

Diese Unterschiede sind durchaus real, denn pro Kopf der Bevökerung testet Schweden ziemlich wenig (nur ca. 40 Prozent unseres Testniveaus). Auch die Sterbeziffern weisen darauf hin, dass das Virus in Schweden schon deutlich stärker "voran" gekommen ist als bei uns.

Das ist insofern sehr interessant, weil die Epidemie in Schweden später startete und Schweden auf uns am 17.3. einen Vorsprung von fast zwei Wochen hatte. Mit 75 täglichen neuen Erkrankungen (wir: 2095)

Was bedeutet das?
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1. Wir waren in Sachen Containment deutlich erfolgreicher
2. Auch Norwegen war in Sachen Containment deutlich erfolgreicher - dort hat man sich präzis an die Empfehlungen der WHO gehalten, und auf Teufel komm raus getestet, getraced und isoliert.
3. Ein Lockdown ist immer nur ein Teil der wirkungsvollen NPIs, die zum Einsatz kommen. Alle Staaten, die die WHO-Strategie (testen, tracen, isolieren) nicht angewendet haben, haben in der Coronakrise versagt. Das gilt sogar bei inner-italienischen Unterschieden.
4. Bei einem Lockdown kommt es immer auf die Details an, z.B., wie dieser genau durchgeführt wird. Wer das nicht glaubt vergleicht einfach mal Frankreich und Belgien mit uns oder Österreich.

Was bedeutet das noch?
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Pandemiezeiten sind sehr gute Zeitpunkte, wo man auf die Interessen und Ansichten reicher Leute besser nicht hört.

Fragt einfach mal die Menschen in der Lombardei, wo die Schäden für die Wirtschaft größer ausfallen:

A) Berlin (aka: "failed state")
B) Lombardei (aka: "Traumziel auch aller braunen Kackbratzen")

Was können wir daraus noch lernen?
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Beispielsweise, dass bestimmte Maßnahmen verbindlich sein müssen, damit sie wirken. Das freiwillige Maskentragen (Einkauf, ÖPNV) bei uns ist zum Beispiel eine richtig schlechte Idee.

In irgendeiner halbschwachsinnigen Stellungnahme stand zu diesem Thema, dass es doch irgendwie voll schade wäre, wenn wir auf den Siegeszug der intrinsischen Motivation verzichten würden.

Tja. Das ist das Modell Schweden - und bislang ist das ein schlechtes Modell.

P.S.

Bhakdi ist unverändert verstummt. Die realen Verhältnisse passen halt nicht so zu seinen Annahmen. Da macht man mit Schweigen den besseren Eindruck.

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Alles nur Vermutungen
Man hat einen Test erfunden und einen Virus entdeckt . Das wäre nicht weiter schlimm , wenn nicht die Volksgesundheit total am Ende wäre . Die Betroffenen , so haben jetzt die Obduktionen gezeigt , sind gestorben , weil ihr Körper durch Vorerkrankungen und Mangelerscheinungen völlig geschwächt war .
In Deutschland herrscht ein eklatanter Vitamin D3 - Mangel unter der Bevölkerung ( offizielle Zahl 85% ) . Dieses Vitamin wird für alle lebenswichtigen Vörgänge im menschlichen Körper benötigt . z.B. das Immunsystem . Dies wird der Bevölkerung seit Jahrzehnten vorenthalten und so in einem gewissen Krankheitsstadium belassen , welches ständige Medikamentation bedingt . Allein die Gabe dieses Vitamins würde das Infektionsrisiko erheblich mindern . Zu den Tests . Die sind völlig unterschiedlich und testen in Europa vorkommende SARS Viren . Speziell für Corona gibt es keinen Test . Damit werden dann im Vergleich zur Gesamtbevölkerung ein paar Leute getestet und das Ergebnis auf alle umgelegt . Das ist für mich nicht repräsentativ . Und wenn keiner diesen unzureichenden Test erfunden hätte . hätte niemand was gemerkt , wie in einer jüdischen Gemeinde die zu 40% durchseucht war und keiner hat was davon mitbekommen .

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Ein Dorf ohne Krankenhaus und Friedhof merkt nichts von Corona. In New York aber hat man sich doch etwas gewundert.

Übermorgen werde ich mir ein Stück Leber kaufen. Und wenn die Sonne wieder scheint, dem Ratschlag von Donald Trump folgen.

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@wuerg

Leber intravenös?

;-)

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